Der Begriff Femizid bezeichnet die Tötung von Frauen oder Mädchen als extreme Form geschlechtsbezogener Gewalt, die im Kontext patriarchaler Geschlechterdifferenzen verübt wird. Bei einem Femizid werden Frauen oder Mädchen von ihnen meist nahestehenden Männern getötet. Die Tötung geschieht aus Verachtung und Frauenhass heraus und wird aus dem Motiv verübt, dass sich das Opfer der männlichen Kontrolle und Dominanz entzogen und nicht mehr der stereotypischen Vorstellung der ‚Rolle einer Frau‘ entsprochen hat. Die Bezeichnung des Feminizids bezieht sich auf die Rolle staatlicher Stelle bei der Prävention und Aufarbeitung solcher Taten. Er wurde eingeführt, um auf die oft zu beobachtende Bagatellisierung von Femiziden oder die Zuschreibung einer Mitverantwortung der Opfer an der Tat durch Medien und Behörden aufmerksam zu machen. Während es sich bei Femiziden um alle misogynen Verbrechen im Kontext von Geschlechterverhältnissen sowohl zwischenmenschlicher als auch unpersönlicher Art handelt, bezieht sich der Femigenozid auf jene Femizide, die sich unter unpersönlichen Bedingungen gegen die Frau als Geschlecht bzw. Gattung richten. Darunter fällt die Tötung von Frauen im Zusammenhang mit kriegerischen Konflikten oder organisierter Kriminalität.
