Reproduktive Sexualität

Repro­duk­tive Sexua­li­tät ist für Völ­kisch-Auto­ri­täre und Verschwörungsideolog:innen zen­tral und Bestand­teil meh­re­rer Ideo­lo­gien: Im Kon­text der Ver­schwö­rungs­er­zäh­lung vom ‚Gro­ßen Aus­tausch‘ darf es nicht sein, dass die ‚wei­ßen Gebur­ten­rate‘ zurück­geht, wäh­rend durch Ein­wan­de­rung angeb­lich immer mehr mus­li­mi­sche Men­schen und vor allem Män­ner nach Europa/Deutschland kom­men und angeb­lich ‚nicht-weiße‘ Kin­der mit ‚wei­ßen‘ Frauen zeu­gen wol­len. Im Sinne einer völ­ki­schen Ideo­lo­gie ist es des­halb rele­vant, dass als ‚rein­ras­sig weiße‘ ima­gi­nierte Men­schen Kin­der zeu­gen, um so den Fort­be­stand einer ima­gi­nier­ten ‚wei­ßen Rasse‘ zu sichern. Diese Pra­xis wird so auch von extrem rech­ten wie z.B. Reichsbürger:innen fokus­siert und prak­ti­ziert und hat deut­li­che Par­al­le­len zu natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ideo­lo­gien. Damals wie heute wur­den Frauen inner­halb die­ser Ideo­lo­gie auf ihre Gebär­fä­hig­keit redu­ziert.

Gleich­zei­tig wird die weib­li­che freie und lust­volle, nicht repro­duk­tive Sexua­li­tät abge­lehnt und unter­drückt. Die­ser Dop­pel­stan­dard spitzt sich in anti­fe­mi­nis­ti­schen Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen zu: Hier wer­den Frauen abge­lehnt und unter­drückt, trotz­dem sind sie im Sinne der Ideo­lo­gie nütz­lich zur Repro­duk­tion. Beim Thema repro­duk­tive Sexua­li­tät ver­mi­schen sich also ras­sis­ti­sche, frau­en­feind­li­che und völ­kisch-auto­ri­täre Ideo­lo­gie­frag­mente.